Der Gesamtelternbeirat der städtischen Kindertageseinrichtungen hat zur Bürgermeisterwahl am 21. Mai 2023 alle Kandidaten zu ihren Vorstellungen in der Familienpolitik befragt.
Die Befragung erfolgte schriftlich. Die Antworten der KandidatInnen finden Sie nach einem Klick auf die Fragen. Die Reihenfolge entspricht der Platzierung auf dem Wahlzettel. Die Antworten sind im Wortlaut wiedergegeben eine Korrektur oder redaktionelle Bearbeitung fand nicht statt.
Hier geht es zu den Antworten von Christian Litzinger, Jakob Mähler, Pia Horst und Julia Hott. Carl Mell hat die Fragen nicht beantwortet. Daniel Chr. Glöckner hat den Fragebogen zwei Wochen nach der Fristsetzung und nach erscheinen des Artikel in der heutigen GNZ (Kinderbetreuung in Gelnhausen: Das sind die Pläne der Bürgermeisterkandidaten) beantwortet. Aus Gründen der Fairness gegenüber den anderen KandidatInnen veröffentlichen wir die Antworten von Herr Glöckner nicht
Christian Litzinger
Gelnhausen muss für alle Generationen eine lebenswerte Stadt sein. Hierzu zählt natürlich eine gutes Angebot der Kinderbetreuung und saubere Spielplätze ebenso wie betreutes Wohnen und eine gute Gesundheitsversorgung.
Jakob Mähler
Gelnhausen ist eine Familienstadt. Leider gibt es Hindernisse für junge Familien, sich in Gelnhausen niederzulassen. Ich werde mich als Bürgermeister deswegen dafür einsetzen, junge Familien nach Gelnhausen zu holen bzw. junge Familien in Gelnhausen zu halten.
Hierfür werde ich die richtigen Rahmenbedingungen schaffen: Senkung der Grundsteuer B, Einführung eines Familienrats zur Unterstützung städtischer Entscheidungen in der Familienpolitik, keine Erhöhung der Kita-Gebühren, Erhalt und Ausbau der Spielplätze, Einführung eines Kinder- und Jugendparlaments sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis.
Pia Horst
Familienpolitik an sich ist eine Bundesaufgabe, erkennbar an Erziehungsurlaub für beide Elternteile, Rentenanspruch für Erziehungszeiten, Kindergeld und steuerliche Vergünstigungen. Das, was auf kommunaler Ebene als Familienpolitik verstanden wird, sind verschiedenste Maßnahmen, mit denen eine Kommune Familien willkommen heißt und sie unterstützt, damit sie gut und gerne im Ort leben. Dabei sind neben der Stadtverwaltung auch weitere Akteure, etwa Vereine mit Freizeitangeboten und vergünstigten Familien-Beiträgen maßgeblich.
Julia Hott
Mit der Gründung des Familienrates in Gelnhausen möchte ich einen wesentlichen Grundpfeiler für die Zukunft unserer Stadt auf den Weg bringen. Wir stehen als Gesellschaft auch in unserer Heimatstadt vor großen Herausforderungen und Familien als Hauptbetroffene brauchen endlich die Möglichkeit sich nachhaltig am politischen Willensbildungsprozess beteiligen zu können, ohne – wie in den letzten Jahren immer wieder erlebt – zum Spielball der politischen Verantwortungsträger zu werden. Hier hat sich seit meiner Zeit als Elternbeirat in der Kita am Obermarkt (heute Rappelkiste) leider wenig verändert. Es kann nicht sein, dass sich Eltern auf mehreren Wartelisten für einen Kitaplatz einschreiben müssen und keine Sicherheit bekommen, wie und wann sie wieder in ihren Beruf einsteigen können. Dass sich diese Unsicherheit dann noch weiter fortsetzt, wenn die Eltern sich um die Nachmittagsbetreuung ihrer Kinder in der Grundschule bemühen, ist für mich genauso wenig nachvollziehbar. Denn feststeht: Es kann bereits ab dem Zeitpunkt der Geburt errechnet werden, welche Bedarfe voraussichtlich vorhanden sein werden. Ich möchte also eine nachhaltige und vor allem ganzheitliche Familienpolitik mit Weitblick und Planungssicherheit. Denn für mich bedeutet Familienpolitik Zukunftspolitik.
Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten auch nur ein Kind zurückzulassen.
Schon in den Kinderkrippen wird durch frühkindliche Förderung und Bildung der Grundstein für die Zukunft der Kinder gelegt. Darin liegt für mich die Erfüllung des Bildungsauftrages, der kostenfrei allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung zu stellen ist. Die Kindergartengebühren müssen endlich abgeschafft werden!
Deshalb werde ich mich auch um den Ausbau der Familiensozialpolitik kümmern, denn hier wurden durch die Politik der letzten Jahre die Baustellen nicht weniger.
Meine Kernpunkte sind also:
- Gründung des Familienrats
- Angebot von genügend Kita-Plätzen bzw. Ausbau des bereits vorhandenen Tageselternprojekts
- Abschaffung der Kita-Gebühren
- Ausbau der Familiensozialpolitik
Christian Litzinger
Kinder sind unsere Zukunft. Gelnhausen muss eine familienfreundliche Kommune bleiben. Als Vater von zwei Kindern hat das Thema bei mir einen sehr hohen Stellenwert.
Jakob Mähler
Die Kinderbetreuung ist eine der ureigenen Aufgaben der Kommunen. Während bei vielen anderen Themen noch Bund oder Land mit einwirken, ist die Kinderbetreuung bis auf die Gewährung des kostenfreien Vormittags durch das Land Hessen komplett in städtischer Hand. Umso wichtiger ist dieser Bereich also in der Betrachtung der städtischen Gesamtsituation. Die Kinderbetreuung ist zudem ein Feld, das viele Gelnhäuserinnen und Gelnhäuser betrifft, betroffen hat oder noch betreffen wird. Deswegen muss das Thema Kinderbetreuung immer einen hohen Stellenwert haben. Für mich ist das selbstverständlich.
Pia Horst
Krippen und Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen und deshalb ist es wichtig, dass für alle Kinder ein möglichst wohnortnaher Betreuungsplatz zur Verfügung steht. Als Kommune steht Gelnhausen in der Pflicht, für jedes Kind ab 1 Jahr einen Betreuungsplatz vorzuhalten. Dazu können im Einzelfall auch alternative Betreuungsangebote wie Tagesmütter zählen. Das ist natürlich ein gewaltiger Kraftaufwand und eine gesetzliche Daueraufgabe, die für mich als Bürgermeisterin zu den Top-Themen meiner Agenda zählen wird. Dazu kommt, dass es ab 2026 stufenweise einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder geben wird. Das bedeutet, dass das Angebot bis dahin noch kräftig ausgebaut werden muss. Hier sind natürlich Bund und Land an erster Stelle in der Pflicht, aber auch wir als Kommune sind gefragt. Auf dem Weg dorthin sind die Betreuungsvereine an den Schulen wichtige Partner.
Julia Hott
Für mich bedeutet Familienpolitik Zukunftspolitik. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten auch nur ein Kind zurückzulassen.
Kinderbetreuungsangebote sind nach meiner Überzeugung der Grundstein
1. um dem Staatsauftrag gerecht zu werden, allen Kindern den gleichen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Nur das schafft Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit.
2. damit Eltern Planungssicherheit für die Rückkehr in ihren Beruf haben. Hier darf es keine Ungewissheiten geben. Noch immer übernehmen vor allem Frauen die sogenannte „Familien-Care-Arbeit“. Es ist unser gemeinsamer gesellschaftlicher Auftrag ihnen die Rückkehr in den Beruf so zu ermöglichen, wie er in ihr individuelles Lebensmodell passt, und zwar so, dass die Entscheidung über die konkrete Ausgestaltung nicht aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten beeinflusst oder gar ausgebremst wird. Wir müssen deshalb auch mit den in Gelnhausen ansässigen Arbeitgebern, deren Mitarbeiter im Schichtdienst arbeiten – wie Polizei und Krankenhaus – ins Gespräch kommen, inwieweit wir hier noch zusätzlich Betreuungsangebote für Schichtbedienstete schaffen müssen.
Christian Litzinger
Die Kinderbetreuung der Stadt muss den Bedürfnissen der Eltern und Familien entsprechen. Das setzt ein passendes Angebot an Betreuungsplätzen voraus. Ebenso sollten die Öffnungszeiten dem Bedarf angepasst werden.
Jakob Mähler
Die Kinderbetreuung in der Stadt Gelnhausen lebt vom regelmäßigen Austausch auf allen Ebenen. Deswegen ist für mich klar, dass ich als Bürgermeister den stetigen Kontakt zu Kita-Leitungen und Erzieherinnen und Erziehern, zu Eltern und Elternvertretungen einführen werde.
Zu meinen konkreten Plänen gehört auch, die Kita-Gebühren nicht zu erhöhen und das frische Kochen in den einzelnen Kitas beizubehalten.
Prüfen werde ich außerdem, ob die musikalische Früherziehung der Musikschule Main-Kinzig auch auf andere Kitas ausgeweitet werden kann.
Ich werde Synergien suchen und nutzen, um das Defizit in der Kinderbetreuung zu reduzieren. Dazu gehört es auch, die Haushaltspositionen anzuschauen und
herauszufinden, warum welche Werte dort eingetragen werden. Die Schaffung von Synergien steht bei mir aber unter dem Gesichtspunkt, die aktuelle Kinderbetreuung in der Stadt Gelnhausen nicht einzuschränken. Ich werde mich deswegen für eine Defizitreduzierung einsetzen, die dann Spielräume bei der Entwicklung der Kinderbetreuung ermöglicht.
Denn: In den bereits seit einigen Jahren bestehenden Kitas muss die Bausubstanz angeschaut und notwendige Sanierungen müssen durchgeführt werden.
Pia Horst
Wie in allen Bereichen wird es auch hier darum gehen, schnell eine Bestandsaufnahme zu machen, um Lücken zu ermitteln und dann gezielt handeln zu können. Es wird dann natürlich um nachhaltige Lösungen gehen, um weg zu kommen von kurzfristigen Von-der-Hand-in-den-Mund-Maßnahmen. Dazu sind alle Beteiligten – also Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie auch die Fachleute aus der Verwaltung zu hören.
Julia Hott
Ich möchte zunächst ein stadteinheitliches Leitbild zum Thema Kinderbetreuung erarbeiten, das genau an meinen obigen Ausführungen anknüpft. Anschließend sollen zusammen mit den Elternbeiräten (Kitas- und Schulen) und dem Familienrat konkrete Maßnahmen formuliert und priorisiert werden.
Wichtig ist mir bei allem, dass wir gemeinsam Lösungen erarbeiten, die von allen Seiten mit Leben erfüllt werden können.
Christian Litzinger
Gelnhausen verfügt über ein gutes Angebot an Regelkindergartenplätzen. Bei der U3 Betreuung haben wir noch Verbesserungsbedarf. Eine Erweiterung wird nötig sein, um den Anforderungen der Eltern (Arbeitsplatz) gerecht zu werden.
Jakob Mähler
Der Mangel an Betreuungsplätzen ist nur durch den sukzessiven Ausbau des Betreuungsangebots und gleichzeitig durch die Gewinnung neuen Personals möglich. Die entsprechenden Bedarfsanalysen müssen deswegen nicht nur regelmäßig durchgeführt, sondern die sich daraus ergebenden Maßnahmen auch umgesetzt werden. Gleichzeitig müssen die Rahmenbedingungen so verbessert werden, dass Eltern beispielsweise nicht mehr vor der Notwendigkeit stehen, auf Grund mangelnder Betreuungsplätze ihr Kind in eine Kita nach Gründau schicken zu müssen, um zum Beispiel überhaupt arbeiten gehen zu können. Dies wird eben durch eine ausreichende Personaldecke und ausreichende Betreuungsplätze verhindert.
Pia Horst
Hier brauchen wir als erstes die aktuellen Zahlen Kitaplätze, Wartelisten, Kita-Inanspruchnahme in anderen Kommunen – davon hängt ab, wie wir situationsbezogen handeln müssen. Dann ist zu prüfen, inwieweit weitere Lösungen wie mobile Kitas, Kitas in Kooperation mit Unternehmen, Tagesmütter-Netzwerk oder Kita-Container neben bestehenden Kita Gebäuden in Frage kommen. Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl habe ich beim Besuch der Firma Litens erfahren, dass das Unternehmen schon vor langem ein Kita-Finanzierungs-Modell an die Stadt herangetragen hat. Als Bürgermeisterin werde ich das zügig untersuchen und eine Vorgehensweise empfehlen.
Julia Hott
Dem Mangel möchte ich durch die Gewinnung von weiterem qualifiziertem Personal aber auch durch einen sinnvollen und vor allem wertschätzenden Ausbau des Tageselternprojekts, einem tollen Beispiel der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Linsengericht, begegnen.
Christian Litzinger
Gelnhausen steht im direkten Konkurrenzkampf mit allen anderen Kommunen bzw. freien Trägern. Wir haben Einrichtungen die saniert bzw. neu gebaut wurden. Ebenso haben wir ein großartiges Team im gesamten Kita-Bereich. Hier können wir unser gutes Angebot weiter ausbauen um als attraktiver Arbeitgeber zu punkten.
Jakob Mähler
Die Findung von Erzieherinnen und Erziehern gestaltet sich aktuell sehr schwierig. Bei der Suche und der Einstellung von neuen Erzieherinnen und Erziehern sind deswegen die Faktoren des Arbeitsplatzes, des Arbeitsklimas, der Bezahlung und der Sozialleistungen sehr wichtig. Ich schätze die Arbeit, die in den Kinderbetreuungseinrichtungen geleistet wird,
sehr. Ich werde deswegen die Rahmenbedingungen schaffen, die Gelnhausen von anderen Kommunen abhebt und die dafür sorgt, dass Erzieherinnen und Erzieher gerne nach Gelnhausen kommen oder wechseln und auch gerne hier bleiben. Das erreiche ich durch eine gute Bezahlung, ein wertschätzendes Arbeitsklima und Arbeitsumfeld, durch gute Sozialleistungen und durch eine hohe Priorität dieses Bereichs in der städtischen Agenda.
Pia Horst
Die städtischen Einrichtungen müssen als Arbeitgeber noch attraktiver werden. Finanziell bewegen wir uns in sehr engen Grenzen, darum müssen wir die sogenannten „weichen Faktoren“ stärken. An erster Stelle steht die Wertschätzung für die Beschäftigten, hier ist – wie in weiteren Bereichen der Verwaltung – noch reichlich Luft nach oben. Aber auch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, hervorragende Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, Themenschwerpunkte in den Kitas sind gute Instrumente, um qualifizierte Kräfte zu halten und neue zu gewinnen. Und es ist Kreativität bei der Anwerbung gefragt, etwa um deutschsprachige Erzieher*innen und Lehrer*innen im Ausland anzusprechen. Darüber hinaus müssen auch alternative Betreuungsformen weiter gestärkt werden, etwa durch die Ausbildung von Tagesbetreuungspersonen.
Julia Hott
Die Stadt Gelnhausen muss wieder zu einem attraktiven Arbeitgeber werden, bei dem sich Menschen gerne bewerben und dann auch gerne arbeiten. Hierzu zählen für mich auch Mitarbeiter-Benefit-Angebote, moderne Arbeitszeitmodelle und ein nachhaltiges pädagogisches Konzept, das für alle städtischen Kitas gilt.
Christian Litzinger
Die Elternvertreter sind ein wichtiges Sprachrohr für die Bedürfnisse der Familien. Der stetige Austausch gibt wichtige Impulse für die Weiterentwicklung in der Stadt.
Jakob Mähler
Ich halte den regelmäßigen Austausch zwischen dem Bürgermeister und der Elternvertretung für sehr wichtig. Deswegen werde ich die Elternbeteiligung in der Stadt Gelnhausen stärken und ausbauen und den regelmäßigen Austausch auch aktiv suchen und verstetigen. Ein guter Austausch lebt davon, dass er regelmäßig stattfindet, offen und wertschätzend ist und dass die Meinungen und Verbesserungsvorschläge angenommen und ernstgenommen werden. Dies werde ich als Bürgermeister einführen und beibehalten.
Gleichzeitig werde ich immer ein offenes Ohr und Zeit für die Elternvertretungen der Stadt Gelnhausen haben.
Pia Horst
Eltern sind die Experten für ihre Kinder, daher ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit unabdingbar. Als Bürgermeisterin werde ich schnell Strukturen für einen regelmäßigen Austausch schaffen. Wir sollten uns mindestens einmal pro Quartal zusammensetzen, bei Bedarf natürlich auch außerhalb der Regeltermine. Für dieses Jahr stehen dann noch mindestens zwei Treffen an.
Julia Hott
Ich wünsche mir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die ich so auch von allen anderen Verantwortungsträgern (z.B. Kitaleitungen) in Gelnhausen einfordern werde.
Ich möchte kooperativ, ehrlich und transparent im Sinne unserer Kinder zusammenarbeiten.
Christian Litzinger
Als Bürgermeister wünsche ich mir einen offenen und ehrlichen Austausch über die entsprechenden Themen. Dazu gehören Gespräche auf Augenhöhe ebenso wie das Verständnis über die Endlichkeit der städtischen Finanzen.
Jakob Mähler
Ich finde offene Kommunikation sehr wichtig. Die Elternvertretungen dürfen und sollen Kritik üben – am Status quo aber auch an angedachten Änderungen. Und sie sollen Feedback geben zur Kinderbetreuung in der Stadt Gelnhausen. Denn nur so, durch das direkte Feedback und den Austausch, kann das bestmögliche Ergebnis für die Kinder in der Stadt Gelnhausen erreicht werden.
Pia Horst
Dass wir zu Beginn der Zusammenarbeit – die ja ein Neuanfang ist – gemeinsam den Sachstand klären und dann die Arbeitsthemen festlegen.
Julia Hott
Ich wünsche mir, dass auch die Elternvertretungen offen, ehrlich und kooperativ mit mir zusammenarbeiten und wir so gemeinsam im Sinne unseres Nachwuchses gute Lösungen finden. Ich wünsche mir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Ich möchte kooperativ, ehrlich und transparent im Sinne unserer Kinder zusammenarbeiten.
Christian Litzinger
Ein gesundes, nachhaltiges und vor allem schmackhaftes Essen ist natürlich selbstverständlich. Im Rahmen der Digitalisierung soll ein Tagesgenaues Angebot möglich sein und die starren Modelle (3-5 Tage) sollen somit der Vergangenheit angehören.
Jakob Mähler
Das aktuelle Modell ist für mich das richtige Modell für Gelnhausen. Das frische Kochen mit gesunden Lebensmitteln halte ich im Bereich der Kinderbetreuung für sehr wichtig. So lernen die Kinder bereits früh die Vorteile von frischem Kochen und frischem Essen. Dies ist bei einem Modell, beispielsweise mit der Zulieferung durch einen Caterer, nicht gegeben.
Pia Horst
Als Bürgermeisterin möchte ich in allen Kitas eine freie Essensverpflegung anbieten. Die Stadt finanziert bereits einen Teil des Kita-Essens, die Beiträge der Eltern ergeben derzeit rund 340.000 Euro. Dieses Geld sollte sich an anderer Stelle einsparen lassen, bzw. es müssten an anderer Stelle neue Einnahmen erzielt werden.
Julia Hott
Das Ziel muss sein, dass jede Einrichtung sich selbst versorgen kann und ein Koch/eine Köchin das Essen (auch gerne zusammen mit den Kindern) herstellt. Dass dieses Modell mit großen Herausforderungen verbunden ist, haben wir in den letzten Monaten alle erlebt. Ich möchte aber auch hier endlich kreativ und ohne Denkverbote neue Wege gehen und Lösungen finden. Dazu gehören für mich beispielsweise auch Gespräche mit den ansässigen Wirten und den Berufsschulen (z.B. Gewinnung von Berufsschüler(inne)n/ Praktikant(inn)en).
Christian Litzinger
Generell sollen die Kitagebühren möglichst niedrig gehalten werden. Das aktuelle Defizit von 9 Mio. € kann sich Gelnhausen allerdings nicht auf Dauer leisten. Hier sind Bund und Land gefordert, die Kommunen zu unterstützen.
Jakob Mähler
Ich spreche mich entschieden gegen eine Erhöhung aus. Die Gebühren für die Krippenplätze sind ohnehin schon nicht niedrig und für junge Familien oder Alleinerziehende auch nicht erschwinglich. Für mich müssen die Hürden für soziale Teilhabe und Bildung aber so niedrig wie möglich sein. Denn die Kinderbetreuung ist eine Sozialleistung, die eben nicht
wirtschaftlich aufgerechnet werden sollte. Andernfalls ist es eine Wirtschaftsleistung, die wiederum in der Sozialpolitik fehl am Platz ist.
Pia Horst
Zunächst einmal würde ich prüfen, ob eine Gebührenerhöhung zwingend erforderlich ist. Dazu müssen alle Kosten auf den Tisch und die Qualitätsstandards benannt werden, die wir in unseren städtischen Einrichtungen haben wollen. Weiter ist zu schauen, ob Einsparungen über sinnvolle Synergien erreicht werden können. Stellen wir dann immer noch ein Defizit fest, bleibt abzuwägen, inwieweit eine Gebührenerhöhung sinnvoll sein kann. Entsprechend würde ich eine Empfehlung abgeben, beschließen muss dann die Stadtverordnetenversammlung.
Julia Hott
Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Kinderbetreuung in Gelnhausen langfristig gebührenfrei sein wird. Wie gesagt: Kinder sind unsere Zukunft und wir als Gesellschaft dürfen niemanden zurücklassen. Mit der frühkindlichen Bildung und Förderung wird der Grundstein für die weiteren Entwicklungen gelegt und darf deshalb weder vom Geldbeutel der Eltern noch den städtischen Haushalten abhängig sein. Der Zugang zu Bildung muss in Deutschland allen Menschen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Kinderkrippen und Kindergärten erfüllen nach meiner Überzeugung wie Schulen diesen Bildungsauftrag und müssen deswegen für jeden gebührenfrei zur Verfügung stehen. Zumal sich ja nun auch hinlänglich gezeigt hat, dass keine der bisher diskutierten Gebührenerhöhungen jemals das haushalterische Defizit ausgleichen könnte. Vielmehr wären diese Einnahmen nur der sprichwörtliche „Tropfen auf den heißen Stein“ gewesen, während die Familien die Zusatzbelastung durchaus zu spüren bekommen hätten. Eine Gebührenerhöhung kann ich also gar nicht rechtfertigen.